Vita & Meilensteine

Wenn man in einem Handwerksbetrieb aufgewachsen ist, ist ein technisch geprägter Lebensweg naheliegend. So begann auch alles im Handwerk der Elektro- und Sanitärinstallation und des Heizungsbaus im elterlichen Meisterbetrieb. Kilometerweise Schlitze stemmen, Kabel und Rohre legen, unzählige Zählerschränke, Unterverteilungen, Heizkessel, Heizkörper, Fußbodenheizungen wurden unter brutheißen Dächern, niedrigen Kellern, staubigen Altbauten, zugigen Rohbauten bei Wind und Wetter verarbeitet. 
Dann kam der Wunsch nach Höherem. Also Fachabitur im zweiten Bildungsweg, Studium der Energie- und Wärmetechnik und schließlich die "Wanderjahre" als Angestellter.

Als junger Ingenieur in Großprojekten erkennt man schließlich, dass in der Baubranche und der technischen Ausbaugewerke viele gut qualifizierte Menschen sich mit viel Aufwand um optimale Lösungen für die Kunden bemühen. Entwürfe, Vorplanung, Werkplanung, Bauüberwachung, Inbetriebnahmen, Revisionserstellungen und ungezählte Baubespechungen. 

Bei Wohngebäuden war das alles nicht so. So ist die Idee entstanden, dass auch ein Eigentümer eines privaten Einfamilienhauses Zugang zu Expertise haben sollte. Ungefähr zu dieser Zeit lag auch die Geburtsstunde des Energieberaters als berufliche Tätigkeit in der Luft, wenn anfangs auch belächelt und für unnötig befunden - war das auch die Geburtsstunde meines eigenen Büros in der Überzeugung, dass das mal wichtig wird.

Das Meinungsbild hat sich heute - rund 20 Jahre später - radikal verändert. Heute bekommen auch kleine Projekte viel fachliche Aufmerksamkeit. Und das ist auch gut so. Denn schließlich haben wir mit vereinten Kräften mit Ressourcenknappheit und weltweiter Klimaveränderung umzugehen.


1968 | geboren in Wissen/Sieg. Ich wohne und arbeite in Weyerbusch im Kreis Altenkirchen, Rheinland-Pfalz.

1988 | Fachhochschulreife an der Berufsbildenden Oberschule für Technik und Wirtschaft in Troisdorf, Rhein-Sieg-Kreis.
Eine duale Ausbildung im Fachbereich Elektrotechnik aus Handwerkspraxis (Elektro- und Sanitärinstallation, Zentralheizungsbau und thermische Solaranlagen) und Oberstufen-Schulbetrieb.

1990 | Endet mein Zivildienst im Rettungsdienst - der einzige nicht-technische Vitapunkt ;-) eine wertvolle Erfahrung, damals gab es noch die Wehrpflicht.

1996 | Ingenieurdiplom im Fachbereich "Energie- und Wärmetechnik" an der Fachhochschule Gießen-Friedberg - heute: Technische Hochschule Mittelhessen - mit den Schwerpunkten Versorgungstechnik und Thermodynamik mit der Diplomarbeit im Fach Regel- und Steuerungstechnik - Gießen, Hessen.

1997 | Aufnahme in den Verein Deutscher Ingenieure VDI.

2005 | Enden meine Angestelltenjahre erst in einem Ingenieurbüro als Konstrukteur, später als Projekteiter für Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik mit Projekten überwiegend für die Klimatisierung von Fernsehstudios und Bild-/Tonregieräume und Kühlung der Rechenzentren. Danach Projektleiter in einem mittelständischen ausführenden Unternehmen in Bonn für Kälte- und Klimatechnik. Meine Projekte waren Verwaltungsgebäude, Sporthallen und Liegenschaften des Bundes.

2006 | Ausbildung zum Gebäude-Energieberater beim Öko-Zentrum NRW in Hamm/Westfalen.

2006 | Gründung meines Ingenieurbüros für Haus- und Energietechnik "Räder Energieeffizienz" für meine freiberufliche Vollzeittätigkeit als Energieberater.

2012 | Eintrag als einer der ersten Energieberater in das bundesweite Portal "Energie-Effizienz-Experten" im Einführungsjahr 2012 als Antragsberechtigter für die Förderprogramme des Bundes in der Kategorie "Wohngebäude" inkl. aller Einzelmaßnahmen.

2019 | Vertiefung in die Bauphysik. Einarbeitung in die instationäre hygrothermische Simulation für die realitätsnahe Feuchtebeurteilung von Bauteilen mit dem System WUFI des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, Holzkirchen. 

2021 | Aufnahme in die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz

2023 | "Registered Professional für Nachhaltiges Bauen" bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB, Stuttgart.

2023 | Qualifizierung "LCA Ökobilanzierung Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" beim Öko-Zentrum NRW in Hamm/Westfalen.
Erweiterung im Portal "Energie-Effizienz-Experten" um die Kategorien "Klimafreundlicher Neubau" und "Lebenszyklusanalyse".

2024 | Qualifizierung "Sachkunde für Wärmepumpen gem. VDI 4645" bei der Deutschen Gesellschaft für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Bad Homburg.

2024 | Fortbildungsreihe "Photovoltaik" bei der DGS Akademie Franken, Nürnberg. 

2024 | Schwerpunktbildung "Technische Anlagensimulation" zur realitätsnahen Beurteilung energetischer Anlagen mit der Vela Solaris AG, Winterthur.

Also, wir haben gemeinsam schon viel erreicht und bleiben dran.
Freundliche Grüße aus Weyerbusch

Stefan Räder

Was ist eigentlich ein Energie-Effizienz-Experte - EEE ?


Ein EEE hat eine grundlegende technische oder naturwissenschaftliche Ausbildung, z.B. Handwerksmeister, Techniker, Physiker, Architekt, Ingenieur, Bachelor, oder Master. Dazu kommt eine Fachausbildung als Energieberater.


Man hat sich im Jahr 2012 darauf verständigt, dass es eine bundeseinheitliche Liste www.energie-effizienz-experten.de gibt, auf deren Listung man sich bei der Deutschen Energie Agentur dena bewirbt.


Der Listeneintrag erfolgt für drei Jahre. Für eine Verlängerung muss man anerkannte Fortbildungen nachweisen und auch, dass man tatsächlich im Beruf arbeitet - per Praxisnachweis - wobei eigene Arbeitsproben bei der dena vorgelegt werden müssen.


Die Listung erfolgt für verschiedene Kategorien: Wohngebäude, Nicht-Wohngebäude, Einzelmaßnahmen, Denkmal, usw. Das ist gleichzeitig die Antragsberechtigung für Förderanträge innerhalb der Kategorien.

Der Aufwand für den Erwerb einer Kategorie-Listung und auch der Aufwand für die Verlängerungen ist relativ hoch. Das erklärt auch, warum nicht jede(r) EEE alle Kategorien besetzt und damit auch nicht für jede Förderung antragsberechtigt ist.


Dieses System gewährleistet, dass die Antragsberechtigten auch wirklich aktive Fachleute sind. Es zwingt aber auch zu einer gewissen Spezialisierung.


Kolleginnen und Kollegen mit vielen Kategorien sind nicht zwingend höher qualifiziert. Wenige Kategorien können auch ein Indiz für ein hohes Maß der Spezialisierung mit überdurchschnittlicher Expertise in einzelnen Fachgebieten sein.